Drei Geheimtipps: Produzenten in Oberösterreich

Leseroute: Intro | Die 3 Geheimtipps

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In neun Monaten durch Österreichs neun Bundesländer. Die zweite Station meiner Reise ist jetzt im Juni Oberösterreich.

Ich muss zugeben, als wir auf Produzentenbesuch nach Oberösterreich gefahren sind, habe ich mir wirklich gedacht ‚Wo sind wir den hier gelandet?‘.

Weit und breit wunderschöne Getreidefelder in den unterschiedlichsten Grüntönen und verschiendenen Pastel-Versionen von Beige bis Haselnussbraun. Dazwischen zeigt mir mein Navi immer wieder verschiedene Seen an. Schade, dass wir so spät dran sind, eigentlich müsste hier definitiv ein Stopp zum Baden eingelegt werden. Ein Eis schlecken während die Füße im kalten, klaren Wasser baumeln und die Sonne meine Nasenspitze kitzelt. Eine wirklich schöne Vorstellung.

Zurück in der Realität flucht mein wunderschöner Begleiter schon im tiefstem Salzburgerisch mein italienisches Navi an, das zu meiner von meinem Vater geborgten italienischen Ur-Alt-Blechschüssel auf vier Rädern gehört. Aber man sieht dem feschen Mann neben mir an, dass er die Ankunft bei den Produzenten kaum erwarten kann.

Seit Tagen freuen wir uns auf unsere Ziele. Oder eher unsere Interviewpartner.

Vor allem der erste Stopp wird uns vom Hocker hauen, nur Wissen wir dies in jenem Moment noch nicht. ‚Grunz Grunz‘ spaßen wir den ganzen Weg entlang.

 

Und nach viel aufwändigen Recherche zu tollen Produzenten aus Oberösterreich, möchte ich euch hier folgend 3 bemerkenswerte Klein(st)betriebe vorstellen, die mit ihrer Vision, Arbeit und Leidenschaft in Oberösterreich tolles Leisten und uns mit köstlichen Produkten versorgen. Ein Must-Try würde ich sagen.

Bio Simandl

Das Beste vom Wollschwein, auch bekannt als Mangalitza!

Nach mehrmaligem verfahren und Stopps hatten wir unser Ziel erreicht. Fast 4 Stunden haben wir bei Elfriede und Siegfried am Simandl Hof verbracht und nicht nur mit den beiden, sondern gleich mit mehreren Dutzend weiteren Freundschaft geschlossen. Und zwar mit den herzigsten, zutraulichen Wollschweinderl die auch als Mangalitza bekannt sind. Wir haben bei diesem Besuch und Gespräch für viele Wochen Gesprächsstoff erhalten und unglaublich kostbare neue Einblicke und fachliches Know-How von den beiden bekommen.

Unser Gespräch gibt es bald in der Podcast Folge #4 zu hören, die auch euch einiges an Zündstoff für Gespräche geben wird.

Nicht nur die großartigen Mangalitza Schweine, eine uralteingesessene österreich-ungarische Art, thematisieren wir. Nein, nein. Einblicke in Tierzucht, Tierhaltung und z.B. wie konventionelle Betriebe arbeiten im Gegenzug zu Kleinproduzenten kommt zur Sprache.

Was genau Wasser damit zu tun hat, dass Billig-Käufer die Preisdifferenz zu Bio am Ende trotzdem zahlen und wie viel Platz ein Tier bei normaler Haltung oder bei Bio Haltung hat zum Pendant wie viel es eigentlich wirklich brauchen würde. Sehr spannend dabei: Weder konventionell noch bio sind Artgerecht …!

Wir sprechen darüber, wie man ein Tier bestmöglich verwertet und auch wie es einem Produzenten (und eigentlich beruflichen Psychologen) ergeht wenn das Ende eines Tierlebens in Sicht kommt.

Übrigens wurde auch ein Mysterium für mich gelüftet: Alter vor Schönheit. Ältere Tiere haben eine höhere Fleischqualität. Das Jung geschlachtet wird, hat die Fleisch Industrie selbst und als Usus aufgezwängt. Aber was wirklich dahinter steckt, hört ihr im Podcast. Eine großartige Folge über die ich wirklich unheimlich glücklich bin.

Zum Betrieb

Im schönen Oberösterreich hat sich Siegfried Rathner ganz der Mangalitza-Schweine-Zucht gewidmet, obwohl der eigentliche Psychologe ganz unverhofft zu seinem ersten Mangalitza kam. Die auch als Wollschweine bekannten Tiere können ein wahrhaft schönes Leben im Einklang mit Natur und Mensch auf dem Biohof genießen. Neben Fleisch- und Wurstwaren, werden auch diverse Sorten an bio Obst und Gemüse vertrieben, sowie Jungtiere für die eigene Aufzucht. Die Produkte werden nach höchsten Qualitätsstandards und biologischen Richtlinien hergestellt. ‚Im Einklang mit Tradition und Moderne‘ sagen mir die beiden immer wieder. Je nach Saison und Monat ändert sich das Angebot, grad was am Hof produziert wird. Man kann sich aber von Elfriede und Siegfried informieren lassen, wann die nächste Schlachtung geplant ist und was ab Hof noch verfügbar ist.
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Bald könnt ihr euch die Folge #4 des Taste Austria Podcast ‚Kulinarische Abenteuer mit Herz‘ entspannt auf iTunes oder Spotify anhören. Bleibt hierzu am laufenden auf unserer Facebook und Instagram Seite @tasteaustria

 

Hier geht’s zum Taste Austria Profil von Bio Simandl

 

Bilder bisher: © Melanie Heiss

Mein Honig

Gepresstes Gold

Für all jene, die neben dem Naschen von Honig auch das Leben einer Bienenkönigin live miterleben wollen, hat „Mein Honig“ die Bienenpatenschaft ins Leben gerufen. Die Patenschaft beginnt im März und endet im November mit der Winterruhe der Bienen und gibt Interessierten die Möglichkeit die Imkerei zu besuchen, sowie den Honig der eigenen Bienenkönigin zu ernten. „Nur wenn es den Bienen gut geht, das heißt, wenn sie viel Honig eintragen, dann ist dies ein Beweis dafür, dass es auch unserer Umwelt gut geht.“ Nach diesem Motto verarbeitet David Priller erstklassigen Honig nach einem traditionellen Pressverfahren. Für das Erlernen des Verfahrens ist David zu den Rikbaktsa-Ureinwohnern in den brasilianischen Urwald gereist!

Sein Waldhonig ist dabei die besonderste Honigsorte, da er einen süßlich-herben Geschmack aufweist und die Zutaten ausschließlich von der Blattlausmilch aus dem Wald stammen. Die Bienen schwirren ihr Leben lang durch den wunderschönen Nationalpark Kalkalpen. Natur Pur, für die Bienchen und Blümchen.

Die ausgewählten Honigsorten, wie etwa Blütenhonig, Mischhonig oder Waldhonig können ganz einfach im Shop bestellt werden.

Hier geht’s zum Taste Austria Profil von Mein Honig.
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Bild © Mein Honig

Bild © Melanie Heiss

Bio-Eis Stadler

Österreichs erste Rundum-Bio-Eis Produzenten

Das Eis von Sylvia Stadler wird seit 2007 in Putzleinsdorf hergestellt und überzeugt als Bio-Eis aus Oberösterreich mit über 25 verschiedenen Sorten. Der Großteil des Sortiments besteht aus Milcheis und Eis am Stil, es wird aber auch Bio-Eis aus Ziegenmilch hergestellt.

Die Milch stammt aus der eigenen Milchproduktion am Betrieb und dient nicht nur der Eiserzeugung. Ganz fantastisch finde ich nämlich, dass sie als Direktvermarkter an zahlreiche Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime liefern und sich für beste Qualität einsetzen, einfach unkompliziert und gut. Bei der Eisherstellung wird viel Wert auf herausragende Qualität gelegt und ausschließlich mit Produkten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft gearbeitet. Also auch Bio-Schoko, Bio-Erdbeeren oder Bio-Vanille für die ganzen Eissorten.

Für meine bereits oben genannten Lieblingsbeschäftigungen wie am See sitzen, Sonne tanken und Eis schlecken ist das Eis vom Bio-Eis Stadler einfach genial! Alles selbst erprobt und gekostet.

Hier geht’s zum Taste Austria Profil vom Bio-Eis Stadler.